Schattenzeitalter 5.5.2

Wie Geheimdienste, Suchmaschinen und Datensammler an der Diktatur der Zukunft arbeiten.

Wir zensieren uns.

Wir zensieren uns.

Im Internet führt die Grösse des Publikums in Kombination mit der Unverbindlichkeit der geäusserten Gedanken fast zwangsläufig zur Häufung von Skandalen. Dieser Gefahr sind die Personen des öffentlichen Lebens besonders ausgesetzt. Die Angst, etwas falsch zu machen, und die Ohnmacht angesichts des niemals vergessenden Internets1 bilden eine wirkungsvolle Gegeninstanz zum naiven, spontanen Spiegeln. Je mehr wir beobachtet werden, desto mehr neigen wir dazu, uns so zu verhalten, wie es den Beobachtern passt, und alles, was gegen uns verwendet werden könnte, zu verheimlichen. Wenn schon das Hören von Rapmusik zu einer Beeinträchtigung der Kreditvergabe führt,2 stellt sich die Frage, was man überhaupt noch spiegeln darf.3 Die Selbstspiegelung kann deshalb nicht ohne die Selbstzensur4 gedacht werden.

  1. https://infocus.credit-suisse.com/index.cfm?fuseaction=OpenArticle&aoid=332455

    http://www.srf.ch/player/tv/einstein/video/interview-miriam-meckel?id=1f5e2ba1-8c75-4e8a-ace2-8108a950808f

  2. http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article114121023/Wie-die-Sammler-von-Big-Data-uns-durchleuchten.html

  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Panopticon

  4. http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstzensur

    http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article106395562/Von-Quoten-Aische-bis-Selbstzensur.html

    http://www.cmu.edu/news/stories/archives/2013/march/march5_facebookprivacystudy.html

    http://repository.cmu.edu/jpc/vol4/iss2/2/